Alle sechs Minuten versucht sich in Deutschland ein Mensch das Leben zu nehmen, Suizid zu begehen. Darunter überdurchschnittlich häufig vertreten: Kinder und Jugendliche. Die Gründe, warum junge Menschen nicht mehr leben wollen, sind vielfältig und für Erwachsene oft nicht nachvollziehbar. Liebeskummer, schlechte Noten oder Ärger mit den Eltern können Kinder und Jugendliche schnell auf dunkle Gedanken bringen. Deshalb kümmern sich beim Projekt [U25] der Caritas speziell geschulte junge Menschen unter 25 Jahren um digitale Hilferufe.
Junge Menschen mit Suizidgedanken können sich per „Helpmail“ an [U25] wenden. Hier hört man ihnen zu, nimmt ihre Nöte ernst und versucht, ihnen mit viel Feingefühl und konkreten Lösungsvorschlägen neuen Lebensmut zu geben.


Alle sechs Minuten versucht sich in Deutschland ein Mensch das Leben zu nehmen, Suizid zu begehen. Darunter überdurchschnittlich häufig vertreten: Kinder und Jugendliche. Die Gründe, warum junge Menschen nicht mehr leben wollen, sind vielfältig und für Erwachsene oft nicht nachvollziehbar. Liebeskummer, schlechte Noten oder Ärger mit den Eltern können Kinder und Jugendliche schnell auf dunkle Gedanken bringen. Deshalb kümmern sich beim Projekt [U25] der Caritas speziell geschulte junge Menschen unter 25 Jahren um digitale Hilferufe.
Junge Menschen mit Suizidgedanken können sich per „Helpmail“ an [U25] wenden. Hier hört man ihnen zu, nimmt ihre Nöte ernst und versucht, ihnen mit viel Feingefühl und konkreten Lösungsvorschlägen neuen Lebensmut zu geben.
Reden hilft
Wir haben Katrin Warstat, Standortleiterin von [U25], im Emsland besucht. Die Sozialwissenschaftlerin kümmert sich gemeinsam mit vielen jungen Beratern um die E-Mail-Anfragen von hilfesuchenden Kindern und Jugendlichen mit Gedanken an Suizid. Im Video erzählt sie von ihrer Arbeit – und hat eine klare Botschaft: Reden hilft!
Experten-Zitate

Von Martina Fragge
Leiterin Kommunikation Niedersächsische Sparkassenstiftung / VGH-Stiftung
Besonders überzeugt hat uns an [U25] das Angebot einer Beratung per E-Mail, da hier die Hemmschwelle niedriger ist als bei einer telefonischen oder gar persönlichen Kontaktaufnahme. Auch die Tatsache, dass sich Hilfesuchende an Gleichaltrige wenden können, sehen wir sehr positiv. Denn wer könnte sich besser in die Gedankenwelt und das Gefühlsleben von Kids und Teens hineinversetzen als junge Menschen selbst? Die VGH Stiftung unterstützt [U25], indem sie eine pädagogische Mitarbeiterin finanziert und sich zudem an Sachkosten beteiligt. Es ist uns wichtig, nicht nur kulturellen, sondern auch mildtätigen Projekten Starthilfe zu geben – mit dem Ziel, dass diese später mit Hilfe anderer Förderer oder aus öffentlicher Hand dauerhaft etabliert werden.

Von Marcus Drees
Geschäftsführer Caritasverband für den Landkreis Emsland
Ich habe größten Respekt vor unseren ehrenamtlichen Beratern – wir nennen sie Peers – die alle zwischen 18 und 25 Jahre alt sind. Neben ihrer Ausbildung oder dem Studium verpflichten sie sich bei [U25] nicht nur zu einer sechsmonatigen Qualifizierung sondern auch dazu, alle zwei Wochen selbst eine Supervision wahrzunehmen. Das Thema Suizidgefahr bei Jugendlichen ist ein sehr sensibles. Genauso achtsam wie unsere Peers mit Hilfesuchenden umgehen, gehen wir mit unseren Peers um: Unsere pädagogische Mitarbeiterin ordnet eingehende E-Mails für den jeweiligen Fall besonders geeigneten Peers zu und schaltet sich engmaschig in den folgenden E-Mail-Verkehr ein. Auf diese Weise übernehmen wir letztendlich die Verantwortung für alle abgehenden E-Mails – und entlasten unsere Peers.

Von Antje-Ulrike Lohmann
VGH Versicherungen Gesundheitsbeauftragte / BEM-Koordination
Bei meinen Beratungsgesprächen mit Elternteilen erfahre ich oft von schwierigen Zeiten, die ihre Kinder durchmachen. Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Krankheiten – auf dem Weg ins Erwachsenenalter können viele belastende Situationen auftreten, die nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen überfordern. Auch ihre Eltern leiden oft so stark mit, dass sie vorübergehend eingeschränkt oder auch gar nicht arbeitsfähig sind. [U25] hilft somit nicht nur den Kindern und jungen Erwachsenen selbst, sondern auch ihren nächsten Angehörigen. Ein Gewinn für alle und absolut unterstützenswert!
Ratgeber
Tipps von [U25] für Kinder und Jugendliche
Dein Freund oder deine Freundin will nicht mehr leben und hat dir davon erzählt? So verhältst du dich jetzt richtig.
- Nimm diese Last nicht alleine auf dich. Setz dich mit [U25] in Verbindung.
- Sprich mit jemandem darüber, dem du vertraust. Erwachsene verfügen meist über mehr Lebenserfahrung und kennen sich, wenn es um Hilfen geht, besser aus.
- Verkleinere seine/ihre Probleme nicht. Dann fühlt er/sie sich nicht ernst genommen.
- Versuch nicht, die Person umzustimmen. Dann erzählt er/sie vielleicht auch dir nichts mehr. Reden zu können, kann aber lebensrettend sein.
- Gib der Person das Gefühl, gebraucht zu werden. Viele Menschen, die nicht mehr leben wollen, meinen, dass sie nichts wert sind.
Weitere Tipps findest du auf der [U25] Internetseite.
Traurige Fakten
- In Deutschland sterben mehr Menschen durch die eigene Hand als im Straßenverkehr. Es sterben mehr Menschen durch Suizid als durch illegale Drogen, Aids und Verkehrsunfälle zusammen.
- Jeder Suizidtote lässt durchschnittlich sechs ihm nahestehende Menschen zurück, die dann kaum wissen, wie sie ohne ihn weiterleben sollen.
- Suizid und Suizidversuche sind keine Probleme von Randgruppen, sie sind alltäglich.
- Jeder Mensch, vor allem in der Zeit der Pubertät und des frühen Erwachsenenalters, kann in eine Situation kommen, in der er denkt, Selbsttötung sei die einzige Lösung.
Lebensgefährliche Vorurteile
Immer wieder hören die Berater von [U25] Vorurteile, die falsch sind. Das sind die häufigsten:
1. Wer davon redet, sich umzubringen, tut’s eh nicht.
Unsinn! Ca. 80 % aller Suizide werden angekündigt – direkt oder versteckt. Das heißt aber nicht, dass jemand, dem alles zu viel wird und der keine Lösung sieht, wirklich tot sein will. Er steckt jedoch in einer Situation, die er als ausweglos empfindet. Deshalb muss man solche Äußerungen immer ernst nehmen.
2. Keine schlafenden Hunde wecken und nicht nachfragen, ob sich jemand umbringen will.
Quatsch! Kein Mensch nimmt sich das Leben, bloß weil ihn jemand darauf angesprochen hat. Im Gegenteil. Bei [U25] erleben die Berater immer wieder, dass Menschen erleichtert sind, wenn sie mit jemandem über diese Gefühle und Gedanken sprechen können ohne gleich verurteilt zu werden.
3. Die Neigung zum Suizid ist vererbbar.
Das stimmt nicht. Es ist zwar richtig, dass es Familien gibt, bei denen über Generationen hinweg immer wieder Suizide vorkommen. Das hat aber aus Sicht vieler Fachleute nichts mit Vererbung zu tun, sondern eher mit Vorbildfunktionen.
Weitere häufige Vorurteile findest du auf der [U25] Internetseite.
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