Der VGH Fotopreis 2020 geht an den Fotostudenten Elias Holzknecht. In seiner Arbeit „Schnee von Morgen“ beschäftigt sich der 27-Jährige, der 1993 in Längenfeld (Österreich) geboren wurde, mit dem stetig wachsenden Mangel an Schnee, der der Tourismusbranche in den Alpen existenzielle Probleme bereitet.
Als eine Folge des Klimawandels wird Schnee heute zunehmend von Menschen gemacht. Neueste Technologien ermöglichen es, natürliche Erfahrungen künstlich zu erzeugen, und verwischen die Grenze zwischen Natur und Konstruktion. Elias Holzknechts Arbeit überzeugt durch eine konzeptionelle Herangehensweise, die auf umfassende Recherchen zurückgreift und die Komplexität des Themas in eine packende Visualität und Bildsprache zu überführen vermag.
VGH Fotopreis fördert Dokumentarfotografie
Der VGH Fotopreis ist mit 10.000 Euro bundesweit eine der höchstdotierten Auszeichnungen im Bereich Fotografie. Seit 2008 wird er ausschließlich unter den Studierenden des Studiengangs „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ der Hochschule Hannover (HsH) vergeben. Mit ihrer exklusiven Förderung unterstützen die VGH Versicherungen den international renommierten Studiengang, der über einen deutschlandweit einmaligen Schwerpunkt im Bereich des Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie verfügt. Neben der Vermittlung klassischer bildjournalistischer Bildsprachen richtet sich der Fokus des Studiengangs auf aktuelle Perspektiven des Dokumentarischen und eine zukünftige Praxis bildjournalistischer Visualisierungen.
„Wir freuen uns sehr über das langjährige Engagement der VGH für unseren Studiengang. Es gibt uns die Möglichkeit, die hervorragende Arbeit unserer Studierenden über die Grenzen der Hochschule hinaus publik zu machen und finanziell zu fördern“, sagt Prof. Dr. Karen Fromm, Professorin des Studiengangs und Koordinatorin des VGH Fotopreises.
Eine lobende Erwähnung für ihre Arbeiten erhielten als Finalistinnen und Finalisten des Juryprozesses:
- Valentin Goppel / „allá, en la pampa“
- Barbara Haas / „Resting Farmers“
- Wilma Leskowitsch und Fabian Fiechter / „Alles wird gut Oleg“
- Axel Javier Sulzbacher / „Cheran, Dorf des Wiederstands“
- Angelina Vernetti / “Smile Effekt”
Preisverleihung am 24. Februar 2021 in der GAF
Insgesamt haben sich 33 Studierende mit unterschiedlichsten Themen und Erzählstilen um den Preis beworben. Mit der Verleihung der Auszeichnung ist eine Ausstellung der Preisträger-Arbeit sowie der Finalisten des Juryprozesses in der GAF – Galerie für Fotografie verbunden. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist die Preisverleihung des VGH Fotopreises verlegt worden auf Mittwoch, 24. Februar 2021, 19 Uhr, in den Räumen der GAF – Galerie für Fotografie (Seilerstraße 15 D, 30171 Hannover). Parallel wird die Veranstaltung live auf dem YouTube-Kanal des Lumix Festivals gestreamt. Anschließend ist die Ausstellung vom 25. Februar bis zum 21. März 2021 während der üblichen Öffnungszeiten der GAF zu besichtigen. (Redaktionshinweis v. 22.02.21: Aufgrund des anhaltenden Lockdowns kann die Ausstellung auch im Februar/März nicht durchgeführt werden. Wir bemühen uns derzeit um ein alternatives Angebot mit virtueller Galerie und Online-Thementalk.)
Hochrangig besetzte Expertenjury
Die Fachjury, die über die Vergabe des VGH Fotopreises 2020 entschieden hat, bestand aus Thorsten Gerke, Bildredaktion des SPIEGEL; Lara Huck, Bildredaktion DIE ZEIT; Lars Lindemann, Fotochef von GEO; Barbara Stauss, Bildredaktion mare und Reporter ohne Grenzen; Michael Thomas, Cheffotograf der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung; Andreas Trampe, Leiter der Bildredaktion des STERN; Prof. Dr. Karen Fromm, Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie und einer Vertreterin der VGH Versicherungen. Der Gewinner Elias Holzknecht erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Elias Holzknecht überzeugt mit Relevanz, Inhalt und Ästhetik
Barbara Stauss, Bildredaktion mare und Reporter ohne Grenzen: „Als Jury freuen wir uns, mit den Finalistinnen und Finalisten des diesjährigen VGH Fotopreises eine große Bandbreite an Themen und fotografischen Stilen berücksichtigen zu können. Über die Güte von Elias Holzknechts Arbeit ‚Schnee von Morgen‘ herrschte große Einigkeit. Bei unserem diesjährigen Gewinner gefiel uns das relevante Thema über den Schnee und sein Wegbleiben im Grenzbereich zwischen Natur und Konstruktion. Die Arbeit erzählt fundiert und in vielen Facetten davon. Die Bilder überzeugen inhaltlich und ästhetisch, sowohl als Einzelbilder als auch als Ganzes.“
Vita Elias Holzknecht
Elias Holzknecht (*1993 in Längenfeld, Österreich) studiert Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover sowie Fotografie an der KASK Gent. Der Fokus seiner Arbeit liegt auf fotografischen Langzeitprojekten im Bereich soziokultureller und gesellschaftspolitischer Themen. Bereits seit mehreren Jahren beschäftigt er sich in diesem Rahmen mit den Entwicklungen in seiner Heimat Tirol.